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Statement

Oh Lord, grant me Vision

„Das Personhafte entzieht sich der Verfügungsgewalt des Subjektes und ist daher das genaue Gegenteil des nur Subjektiven.“ Hannah Arendt

Intersubjektive Verständigung durch Sprache ist zweifelhaft.

OM – you know.

Auratische Malerei

Kann heissen, das Objekt wird zum Leuchtkörper, Hintergrund mit Objekt in engster Beziehung.

Keine Verführung durch Schatten, Plastizität und sonstige technische Hilfsmittel die rein zur Aufrechterhaltung der Illusion von Dreidimensionalität dienen.

Der Raum sollte nicht zugemalt wirken, jedoch kompakt. Die Objekte/Figuren nicht ausgeschnitten, sondern integriert und zum Teil mit dem Raum verbunden, verwachsen.

Levitation, statt Gravitation, die Dinge loslassen.

Verzicht auf Bodenhaftung.

Meisterhafte Beispiele bei Edward Munch, Giorgio M. und Georgia O., Chaim Soutine, aso .. Gott hab sie selig.

Cute is not enough


Die Idealisierung der Kindheit ist verlogen. Jedes Leben ist tragisch.

Selbst der kleinste Mensch hat bereits die Verantwortung eines ganzen Lebens zur Last.

Ich male für die Kinder und die Menschen kindlichen Herzens und Gemüts.
Wie kann ich das „Herzige“ ohne Zynismus umsetzen?

Und ohne in das Esoterische oder gar Religiöse zu driften?

Und warum eigentlich nicht? What’s wrong with religion?

Dasselbe wie mit der Politik. Es reitet uns der Teufel.  Am Besten wasche ich die Pinsel (in Unschuld, Amen.)

Where I’m bound

Ein Bild darf ruhig etwas fragwürdig sein.

Würde ich meine Bilder der Hinterfragung als unwürdig erachten und sie nicht immer wieder in Frage stellen, hätte ich keine Ahnung von dem was ich mache.

Skills ‘n’ Styles

Es ist mir gottseidank möglich, verschiedene Malweisen zu benutzen.

Jemand nannte das „mehrstilmögliche Malerei“.

Es liegt in der Hand, mit der Technik zu arbeiten.

Genauso wie ich unterschiedliche Arten von Malerei lesen kann, soll es mir freigestellt sein, der Verschiedenheit ihren Lauf zu lassen und Zugriff auf alle Temperamente zu haben – ich verzichte hier auf Anleitungen und gebe auch keine Rezepte – kurz, ein pastoser Farbauftrag hat eine komplett andere Aussage als ein feines Lasürchen.
Es wäre eine schmerzhafte Freiheitsbeschneidung, auf eine einzige Sprache festgelegt zu sein.

Nicht jedes Bild verlangt das Gleiche von mir (oder ich vom Bild?)

Wir, das Bild und ich – wenn es wahr ist, dann ist gut. Der Anspruch ist jenseits von hoch .

Kein Wunder dreht ab und zu mal jemand durch!

Markenartikel

Den Wiedererkennungsfaktor in der Kunst halte ich für dramatisch überbewertet.

Die von Weitem erkennbare Autorenschaft ist zum Zwang geworden.

Kunstschaffende fahren sich auf eine Schiene ein, glauben sich von den Erfordernissen des Markts dazu gezwungen und irgendwann fährt man dann voll an die Wand..

Ich denke Kunst und Freiheit bedürfen keiner Rechtfertigung und wenn jemand halt immer das Gleiche will, dann ist es auch okay. Meine Sache ist das nicht.
Ich male keine Serien, habe aber wiederkehrende Motive, die sich mit dem roten Faden der sich durch meine Arbeit zieht, verbinden und so kann mit der Zeit eine Gruppe entstehen. Einzeln gesehen hat fast jedes eine andere malerische Absicht oder einen anderen Inhalt.

Ich suche den intellektuellen Zugang nicht und es ist nicht an mir, das Werk theoretisch zu überbauen. Das heisst nicht, dass keine Reflexion stattfindet,

Ich verfolge keine Strategie – und wenn, dann würde ich sie natürlich nicht preisgeben.

Immer noch vertraue ich den unsichtbaren Kräften, jenen, die es vermögen, den Dingen ihren richtigen Platz zuzuordnen.
Das Denken probiere ich mir möglichst offen zu halten. Ich möchte keine Meinungen kultivieren, die Wurzeln schlagen und zu denen ich dann schauen muss.

Ich probiere immer wieder mit neuen Augen zu sehen und mit einem frischen Hirn zu denken. Das heisst nicht, dass ich keine Haltung habe.

Gewissen Dingen stehe ich noch auf festem Boden gegenüber.

Beweglichkeit ist enorm wichtig, weil sie die Fähigkeit rasche Entscheidungen zu treffen fördert.

Entscheidungskraft ist eine unverzichtbare Energie beim Malen.
Für mich ist überhaupt zu malen immer wieder eine Entscheidung. Einige Konsequenzen kann ich voraussehen, andere aber nicht.

Remix

Ein freies Assoziieren.

Die alte Dada -Manier, übersetzt ins dritte Jahrtausend, wir sind nicht nur mehr automatisch, sondern vollautomatisch, alles Techno und immer noch gibt es Kunst.

Verbandelt mit dem was war und dennoch gültig.

Jetzt langts, könnte man sagen, es wäre eine Chance und sich zu lösen von altem Gewicht. Ein Schritt in Richtung Entwicklung, ein Loslassen im grossen Stil.  

Alles eine Frage der Einstellung – an den richtigen Knöpfen drehen.

Die Dadaisten wollten sowas, nehme ich an, aber ohne den Glaubensknopf – das kann ja nicht klappen, der Glaube ist elementar für den geistigen Quantensprung.

Die Dadaisten, das war damals und jetzt ist heute. Heute ist gleich wie damals und ebenfalls kriegsbedroht.

Es nützt nichts, alles geschichtlich zu untermauern, es ist höchstens kurzweilig, die ständig selben Szenarien in immer wechselnden Kostümen und Settings zu betrachten.

So wird das Leben zum Film. Oder zum Wartsaal, für den Existenzialisten. Unschön. Und auf einmal blickt man ins Leere.

Dann kommt die Kunst.

„Husch Husch, der schönste Vokal entleert sich“

Sepuku im Dizzlegarten

Wenn man den Kirschblüten schon nachtrauert bevor sie erblüht sind, ist das Melancholie?

Biomorphium

Es ist mir alles gleich gültig.

Das ausnahmslos Selbstbezogene langweilt mich.

Wahre Sensibilität heisst vom Gegenüber in Ruhe gelassen werden, wenn man das nur schon denkt.

Das automatische Schreiben der Dadaisten war keine gute Idee.

Der Mensch ist eben kein Automat und auf reinem psychischem Automatismus zu bestehen ist ein Denkdiktat.

Und ob die Kindheit tatsächlich die Abwesenheit des Zwanges darstellt, bin ich mir nicht so sicher…

Mit der kritisch-paranoischen Methode kann ich selber nicht viel anfangen, obwohl sie grad noch knapp in meinem Verständnis liegt.

Magisches Handeln, denken und fühlen ist mehr mein Ding.

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Gottes Problemkinder

Der holländische Psychoanalytiker William Niederland (Kreativitätsforscher – ja, das gibt es!) hat folgende These:

Dass die prähistorischen Höhlenmalereien, die als Anfänge menschlicher Kulturgeschichte gelten, von körperlich behinderten Männern stammen, die zur Kriegsführung, Jagd oder sonstiger schwerer Arbeit unfähig waren. (Von Frauen steht natürlich nichts.)

Das psychische Motiv ihrer neuen Erfindung, sieht Niederland in dem Versuch der Künstler, durch ihre Zeichnung ganzheitlicher Mensch- und Tierkörper, ihre eigene Beschädigung ungeschehen zu machen und dadurch ihr verletztes Ich-Gefühl und die narzisstische Kränkung zu heilen.

In der Folgezeit haben Niederland und andere Analytiker diesen „Reparationsversuch“ in den Biographien zahlreicher Künstler nachweisen können.

Hm.

Statt zu reparieren ist es mir lieber, über mich selbst hinauszuwachsen.

Rezept gegen anthropozentrische Übergewichtung:

Man nehme volldeckende weisse Farbe und übermale alles was einem nicht passt.

Auch Menschen.

Die Weissen sind die Bösen.
Ohne die leiseste Absicht bin ich zur völligen Wahrheit verpflichtet.

Die Wahrheit ist der Menschen verinnerlichtes Geburtsrecht. Was übrig bleibt ist eine schwierige Frage.

Es hat zu viele Killer auf diesem Planeten und es hat keinen Sinn, dies zu leugnen oder zu verdrängen.

Es ist auch nicht mehr länger eine schlechte Prophezeiung zu sagen, dass alles noch schlimmer kommen wird.

Die Liebenden sind vielleicht geschützt.

Aber es gibt nur noch wenige.


Im Herzen derer,

die zu lieben vermögen,

lebt der Ozean

There is a hand that protects me.

Mein Lieblingskünstler ist Nick Cave. Er ist ein Poet und Musiker. Ich verfolge sein Werk seit mehr als zwanzig Jahren, seine Lieder begleiten mich mehr als mein halbes Leben. Er ist ein Mann Gottes, mein Priester in der Church of Rock’n’roll. Und Iggy natürlich.

Cezanne öffne dich!

Eines meiner Hauptanliegen ist es qualitativ gute Bilder zu malen (very swiss), mit einem maximalen Gehalt an Wahrheit.

Der Begriff Authentizität ist längst missbraucht.

Ich hüte mich vor Manierismen (daher mein Problem mit Balthus, bei allem Respekt).

Dies führt mich gelegentlich in Abgründe, die ich jedoch nicht mehr fürchte. Viel mehr fürchte ich mich von der sich breitmachenden, alles verschluckenden Oberflächlichkeit…ach.

Mehr als an Kunst bin ich am Leben interessiert.

Eine vom Leben abgekoppelte Kunst halte ich für elitär und ich möchte nicht in einem Elfenbeinturm leben (wieder mein Problem mit Balthus).

Natürlich möchte ich ein Werk schaffen, das ohne Referenzen bestehen kann (dafür verehre ich Balthus). Ich scheue nicht das Prekäre (deshalb liebe ich Pollock).  Auf keinen Fall möchte ich mich einer bestimmten Malweise verschreiben und irgendwelchen äusseren Erwartungen gerecht werden (mein Problem mit Pollock). Eine Lieblingsmalerin war  Maria Lassnig : Vitalität, Elektrizität, starke Aussage mit einer guten Prise Humor.

Humor ist ein gutes Transportmittel zur Wahrheit.

Aus der Stadt wo ich herkomme, sind gute Maler hervorgegangen, Hodler zum Beispiel und Lindow  und Kratky und Saxer – rest in peace, und der supercoole JF Schnyder und Hans Witschi (von dem ich ein Bild kaufe, wenn ich mal reich bin!!). Ich grüsse Dich Jerry Hänggli und Sam Blaser, you’re great guys!

Irgendwie bestärkt mich das und gibt mir ein gutes Gefühl.

Hugo wird hingerichtet

Massivenaziattack, faschistoide Bedrängung.

Zunichtegemachte avantgardistische Hoffnungen durch totalitäre Regimes, ökologische und ökonomische Gewaltzustände, dann kommt die blutige Pose, der Gegner ist die eigene Kultur und es bleibt nur noch die Flucht aus der Zeit.
Okay, es mag stimmen, dass der Abgrund nur knietief ist. Es kann auch sein, dass wenn man in einen Fluss voll mit hungrigen Krokodilen springt, sie einem nichts machen. An Wunder glaubt man oder nicht. So bin ich dann in den Krokodilsabgrund gesprungen, zögernd zwar, nun bin ich dort. Eigentlich sind es ganz nette Krokodile. Wollen nur spielen. Bis zur Erschöpfung. Dann lassen sie mich gehen, damit ich neue Kraft tanken kann, bis zu den nächsten wilden Spielen. Ich hätte die Möglichkeit selber ein Krokodil zu werden, die Verwandlung. Das will ich aber nicht. Ich glaub ich bin lieber eine Schildkröte.


„Normalität ist jener Grad an Demenz, bei dem der Durchschnitt am wenigsten leidet.“  Hans Saner

Fuck your own mind


Es ist mir mehr als recht, das Leben. Ich fühle, das wahrer Existenzialismus nicht dasselbe ist, wie blosse Akzeptanz der Dinge als solche.

Es ist ein ganzheitliches Einverstandensein mit den Dingen so wie sie sind.

Der reine Existenzialismus ist nicht so flach wie ich damals gedacht.

(Natürlich hat es immer noch zu tun mit der Katerstimmung, Coffee & Cigarettes und schwarzen Rollkragenpullis…) Ich bin so glücklich.

Ich bin so glücklich am Leben zu sein.

Ich bin so glücklich, dass ich malen, zeichnen und schreiben kann.

Ich bin so scheissglücklich und so abgelenkt von der Gewissheit des Todes

Unheimlich sind Dinge, die nicht heimlich passieren.

Die Liebe, der Tod.
In herzlichem Disrespekt für die anderen Künstlerinnen und Künstler, besonders den Süchtigen. Ausser den Sehnsüchtigen – yours is my love.

„Solange der unermessliche Raum Bestand hat und solange noch empfindende Wesen da sind, möge auch ich ausharren, um das Elend der Welt zu verringern“

Shantideva